Eine ständige Herausforderung der Fertigungsindustrie ist das effiziente Lenken des Materialflusses für die Herstellung von Produkten - über alle Montagestufen und Abteilungen hinweg. Die Bewältigung dieser logistischen Herausforderungen kann durch den Einsatz von produktspezifischen Werkstückträgern optimal gelöst werden. Mehr dazu im Beitrag.
Sarah Guaglianone
11. März 2024
Ein Werkstückträger, auch bekannt als Teileträger, Ladungsträger, Tray oder Werkstückhalter, wird dafür genutzt, um Werkstücke während des Fertigungsprozesses zu transportieren, zu fixieren und zu schützen. Werkstückträger werden in verschiedenen Industriezweigen, darunter Automotive, Elektronik, Nahrungsmittelproduktion und weiteren Branchen genutzt.
Werkstückträger dienen dazu, die Werkstücke sicher zu fixieren und in der gewünschten Position zu halten. Dies ist besonders wichtig bei empfindlichen Teilen.
Werkstückträger-Transportsysteme sorgen dafür, dass die Werkstücke während dem Transport und der Lagerung geschützt werden. Bauteile können so fixiert werden, dass empfindliche Bauteilstellen keinen Wandkontakt haben. Ebenso werden sie durch Fixierungen und angepasste Nester vor dem Herausfallen und Erschütterungen beim Transport geschützt.
In automatisierten Fertigungsanlagen ermöglichen Werkstückträger einen reibungslosen Materialfluss. Werkstückträgersysteme sind oft so konzipiert, dass sie nahtlos in automatisierte Systeme integriert werden können und ein Roboter Handling ermöglichen.
Die Industrie 4.0 erfordert für technologieübergreifende Zusammenschlüsse von Systemen eine konsequente Automatisierung von Produktionsprozessen. Um sicherzustellen, dass alle Roboter und Automationskomponenten Bauteile optimal steuern, entnehmen, verarbeiten und reibungslos an den nächsten Produktionsschritt übergeben können, sind gleichbleibende Produktionsbedingungen essenziell.
Diese Bedingungen werden unter anderem durch den Einsatz von flexiblen Werkstückträgern gewährleistet. Sie stellen sicher, dass Bauteile unabhängig von Größe oder Geometrie exakt positioniert und störungsfrei weitertransportiert werden können.
Werkstückträger übernehmen dabei eine zentrale Funktion:
Somit sind Werkstückträger essenziell für effiziente, digital gesteuerte Fertigungsabläufe in der Industrie 4.0.
Werkstückträger spielen eine entscheidende Rolle bei der Optimierung von Fertigungs- und Logistikprozessen. Hier sind einige Aspekte, wie sie dazu beitragen können:
Um sicherzustellen, dass Maschinen und Anlagen sowohl Bauteile als auch den Werkstückträger erkennen können, stehen verschiedene elektronische und optische Methoden zur Verfügung.
Austauschbare oder fixe Etiketten sind eine effektive und oft verwendete Methode zur Produktmarkierung. Für Etiketten kann man frühzeitig Platz am Tray-Rand einsparen und die Stapelnocken passend darum konstruieren.
Elektronische Geräte, die Daten drahtlos über Radiofrequenzen senden, können in den Werkstückträger integriert werden. Für einen RFID Transponder oder alternative Tracking Devices ist es möglich, frühzeitig Platz am Werkstückträger-Rand vorzusehen.
Für eine mechanische Prüfung kann am Teileträger-Rand oder dem Rahmen eine BCD-Codierung mit ausgeformten Noppen oder eingefrästen Schnitten eingebracht werden.
Ein zusätzlicher Farbstreifen am Werkstückträger kann optisch zur Ausrichtung und Orientierung gelten. Bilder und mehr Informationen zu Trays mit Farbstreifen finden Sie in unseren Produktseiten.
Um sicherzustellen, dass die Sensorik Bauteile zuverlässig erkennt und Zusammenstöße des Roboter-Greifers beim Be- und Entladen verhindert, bietet der Werkstückträger verschiedene Lösungen.
Wenn Trays einzeln separiert werden müssen (mit einer Gabel oder Greifern), können Aussparungen oder Nuten zum Eintauchen angebracht werden.
Zur Ausrichtung der Werkstückträger können am Nesterrand Vertiefungen für Zentrierkegel angebracht werden. Der Zentrierriegel dient der Fixierung des Werkstückträgers bei Beladung und Entnahme oder auf dem Förderband.
Der Begriff “Poka-Yoke” kommt aus dem japanischen und bedeutet sinngemäß “Fehler vermeiden.” Poka-Yoke Ecken dienen zur optischen Orientierung, um Fehler wie zum Beispiel das falsche Einlegen oder Ausrichten des Werkstückträgers, zu vermeiden. Zur korrekt ausgerichteten Werkstückhalter-Einspeisung kann eine Fase in eine der Ecken eingebracht, oder ein Farbstreifen auf einer Seite platziert werden.
Eine Verdrehsicherung garantiert die korrekte Ausrichtung beim Übereinanderstapeln mehrerer Werkstückträger durch einen mechanischen Stapelschutz. Dieser kann auch bei verschiedenen Tray-Varianten so ausgeführt werden, dass die Werkstückträger nur sortenrein gestapelt werden können.
Werkstückträger unterstützen zusätzlich die Beförderung von Bauteilen. Die Beförderung der Bauteile mithilfe der Trays wird durch effiziente Stapelung, die Anpassung an Fördersysteme als auch ergonomisches Handling sichergestellt.
Werkstückträger sind so konstruiert, dass sie stapelbar sind. Sie lassen sich mühelos und ohne externe Hilfsmittel stabil übereinander stapeln. Bei der Anordnung gibt es verschiedene Techniken, darunter Hinterschnitt- oder Noppenstapelungen, die flexibel an Ihre Anforderungen im Transport und Handling angepasst werden können.
Bei der Konstruktion ist es wichtig, folgende Aspekte zu berücksichtigen:
Die tiefgezogenen Werkstückträger können so konzipiert werden, dass sie freistehend auf Europaletten gestapelt oder in Kartons oder KLT integriert werden können. Dabei ist die Stapelung an das eingesetzte Palettiersystem angepasst und enthält zusätzlich eine Verdrehsicherung zum Stapelschutz. Noch mehr Informationen zu Stapeltechniken finden Sie in unserem Blog.
Förderbandsysteme kommen in Form von Rollenbändern, Gurtförderern und Bodenbahnen zum Einsatz. Die Unterseite Ihres Werkstückträgers wird nach den Anforderungen Ihres Transportsystems konstruiert.
Ergonomisch gestaltete Griffmulden an den Seiten der Werkstückträger erleichtern die ergonomische Beladung der Trays im KLT oder Umkarton. Dadurch können die Trays mühelos gegriffen, gehalten, getragen, aus dem Karton entnommen oder wieder in den Karton eingelegt werden.
Es ist ratsam, die Größe und Position der Griffe an dem Werkstückträger frühzeitig zu berücksichtigen, da dies auch die Form der Nester und die Stapelung beeinflusst.
Werkstückträger können aus diversen Materialien gefertigt sein, darunter Kunststoff oder Metall. Kunststoffträger sind im Vergleich zu herkömmlichen Metallreinigungskörben leichter und handlicher. Das Kunststoffmaterial der Werkstückträger erleichtert somit die Handhabung und fördert aufgrund der Kunststoffeigenschaften einen schonenden Umgang mit den empfindlichen Werkstücken.
Je nach Anwendungsgebiet bestehen Werkstückträger aus Kunststoff in den meisten Fällen aus Materialien wie PET-A, PS oder ABS. Oft weisen Kunststofftrays spezielle Eigenschaften wie
Die Nutzungsdauer (Einweg oder Mehrweg, über Monate oder Jahre hinweg) des Ladungsträgers beeinflusst die Konzeption des Werkstückträgers.
Finden Sie mehr über die Einsatzbereiche von Kunststoff Werkstückträgern heraus:
Ein Werkstückträger ist ein spezieller Träger zum Transport, zur Fixierung und zum Schutz von Werkstücken während des Fertigungsprozesses.
Sie kommen unter anderem in der Automobil-, Elektronik-, Lebensmittel- und Metallverarbeitungsindustrie zum Einsatz.
Sie sorgen für eine sichere Fixierung, Schutz vor Beschädigungen, reibungslosen Materialfluss und Integration in automatisierte Systeme.
Mögliche Funktionen sind Codierung, RFID-Transponder, Poka-Yoke-Ausrichtungen, Stapelschutz und ergonomische Griffmulden.
Kunststoffträger sind leicht und handlich und können je nach Materialstärke für den Einweg- oder Mehrwegeinsatz optimiert werden.
In der Welt der verarbeitenden Industrie sind Werkstückträger unverzichtbare Hilfsmittel, die den reibungslosen Ablauf von Fertigungsprozessen gewährleisten. Von der Fixierung und Positionierung bis hin zum Schutz vor Beschädigungen erfüllen sie verschiedene Funktionen, um die Qualität der Endprodukte zu optimieren und die Effizienz zu steigern.
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