Unter den Thermoplasten gibt es Materialien, die sich leichter oder schwerer verarbeiten lassen. Die Schwierigkeit des Tiefziehens hängt dabei vor allem davon ab, bei welcher Temperatur sich das Material verformen lässt, wie groß das Temperaturfenster ist, wie sehr das Material beim Erweichen durchhängt, wie gut es sich verstrecken lässt und wie sehr es während und nach der Verarbeitung schwindet. Vor allem die Unterscheidung in amorphe und teilkristalline Materialien macht hier einen großen Unterschied. Während amorphe Kunststoffe in der Regel schon bei niedrigeren Temperaturen erweichen und sich formen lassen, bleiben teilkristallin Kunststoffe länger fest. Die Aufschmelzung der kristallinen Strukturen kommt erst bei hohen Temperaturen, dann aber sehr schnell, das heißt das Fenster zum Formen ist klein. Diese Tatsache macht die Verarbeitung von teilkristallinen Kunststoffen von Natur aus schwieriger.
Auch die notwendige Maschinenausstattung und Werkzeugtechnik spielen eine Rolle, da Materialien die bei hoher Temperatur gezogen werden eine ausgeklügeltere Kühlung im Werkzeug voraussetzen.
Hochschlagfestes Polystorol (HI PS), umgangssprachlich im Thermoformen einfach PS genannt, gilt als der Referenzkunststoff, da er sehr gute Thermoformeigenschaften in den genannten Bereichen aufweist. Auf der anderen Seite gilt PP als sehr schwer tiefzuziehen, da hier alleine die hohe Schwindung von 2% (das Tiefziehteil verliert 2% an Volumen nach Kühlung) und der enorme Durchhang dem Verarbeiter das Leben schwer machen. Hier werden teilweise auch weitere Maschinenkomponenten benötigt, um dem Durchhang entgegenzuwirken.