Metalle und Kunststoffe sind zwei wichtige Materialklassen, die in vielen Industrien und Anwendungen eingesetzt werden, von der Produktion von Verbrauchsgütern bis hin zur Herstellung von technischen Komponenten.
Sarah Guaglianone
18. April 2024
Die Struktur und Zusammensetzung der beiden Werkstoffe Kunststoff und Metall im Vergleich:
Metalle haben eine lange Tradition in verschiedenen Industriezweigen, darunter der Automobilbau, Maschinenbau und die Energieerzeugung. Diese prägten die Zeit der industriellen Revolution, wo Metall standardmäßig eingesetzt wurde.
Metalle bestehen aus metallischen Elementen mit einer kristallinen Struktur. Die Atome sind in einem regelmäßigen Gitter angeordnet, was für hohe Festigkeit, Dichte und elektrische Leitfähigkeit sorgt.
Die Entwicklung und Verwendung von Kunststoffen begann im 19. Jahrhundert, aber ihr Aufstieg zu einem weit verbreiteten und wichtigen Material in verschiedenen Industrien begann erst in den 1950er Jahren. Seitdem gelten sie als kostengünstige Alternative zu Metall, Glas oder Holz, insbesondere in Bauwesen, Automobilindustrie, Verpackung und Elektronik.
Kunststoffe bestehen aus langen Molekülketten, die als Polymere bezeichnet werden. Diese Ketten können lineare, verzweigte oder vernetzte Strukturen aufweisen. In erwärmtem Zustand zeigen diese Polymere eine hohe Formbarkeit und können in nahezu jede gewünschte Form gebracht werden. Sobald sie abkühlen und erstarrt sind, verbinden sich die langen Molekülketten miteinander, wodurch der Kunststoff seine Festigkeit erhält.
Es gibt zwei Haupttypen von Kunststoffen:
Metalle und Kunststoffe weisen eine Reihe an Eigenschaften auf, die sie für zahlreiche Anwendungen interessant machen.
Die Formbarkeit von Materialien ist für viele Anwendungen wichtig aus mehreren Gründen. Dazu gehören die Designflexibilität im Produktdesign, die Herstellbarkeit bei der Massenproduktion und die Möglichkeit für Reparaturen und Wartung.
Kunststoffe sind im Allgemeinen flexibler und anpassungsfähiger, während Metalle für die Umformung mehr Energie und Zeit erfordern.
Bauteile aus verschiedenen Werkstoffen sollten prinzipiell den Belastungen standhalten, denen sie ausgesetzt sind, sowie eine möglichst gute Langlebigkeit und Effizienz aufweisen.
Kunststoffe sind vielseitig anpassbar, Metalle bleiben jedoch die erste Wahl für extreme Belastungen und lange Lebensdauer.
Was ist also der Grund, dass Kunststoff Metall als Werkstoff in den letzten Jahrzehnten bei vielen Anwendungen abgelöst hat? In diesen Aspekten zeigen Kunststoffe zahlreiche Vorteile im Vergleich zu Metallen auf:
Im Allgemeinen verfügen Kunststoffe über eine bessere Stoßdämpfung als Metalle, was sie für stoßabsorbierende Anwendungen wie Schutzabdeckungen, Stoßstangen, Schutzhüllen und Verpackungsmaterialien ideal macht.
Kunststoffe weisen eine verbesserte geräuschdämmende Wirkung im Vergleich zu Metallen auf und können daher effektiv dazu beitragen, Lärm in Gebäuden, Fahrzeugen und Maschinen zu reduzieren, wie beispielsweise bei Maschinenabdeckungen und Traktor Verkleidungen.
Kunststoffe haben im Vergleich zu Metallen eine höhere Beständigkeit gegenüber vielen korrosiven Umgebungen. In der Regel reagieren sie nicht mit Wasser, Säuren und Laugen, wodurch sie sich ideal für den Einsatz in feuchten Umgebungen und bei chemischen Prozessen eignen.
Kunststoffe bieten eine gute Isolationsfähigkeit gegenüber Elektrizität. Beispiele in der Anwendung sind dafür sind ESD-Werkstückträger, ESD-Transportverpackungen und Elektronik Kunststoffgehäuse. Im Allgemeinen haben Metalle eine sehr geringe elektrische Isolationsfähigkeit im Vergleich zu nichtleitenden Materialien wie Kunststoff. Metalle leiten elektrischen Storm, weswegen sie als Abschirmung in Form von Gehäusen nicht geeignet sind.
Kunststoffe können gute Wärmeisolatoren sein, insbesondere im Vergleich zu Metallen. Die Wärmeleitfähigkeit von Kunststoffen ist im Allgemeinen deutlich niedriger als die von Metallen, was bedeutet, dass sie Wärme langsamer durch ihr Volumen leiten. Dies macht Kunststoffe zu effektiven Wärmeisolatoren in vielen Anwendungen.
Kunststoffe weisen oft niedrigere Kosten als Metalle auf, sowohl in Bezug auf Materialkosten als auch auf Herstellungskosten.
Metalle entstehen durch aufwendige Prozesse: Sie werden durch Schmelzen und Formen von Metallerzen hergestellt, gefolgt von verschiedenen Verarbeitungsmethoden wie Gießen, Schmieden und Walzen.
Diese Prozesse erfordern oft hohe Temperaturen, einen entsprechenden Energieeinsatz und spezielle Ausrüstung, was die Herstellungskosten im Gegensatz zu Kunststoffen erhöht.
Kunststoffe können in großen Mengen zu vergleichsweise günstigen Preisen hergestellt werden. Ihre Gewichtsreduzierung bringt zusätzliche Vorteile:
Obwohl Kunststoff und Metall recycelbar sind, erfordert die Wiederverwertung von Metallen die Anwendung hoher Temperaturen und damit einen sehr hohen Energieeinsatz. Im Gegensatz dazu kann Kunststoff geschreddert und als Rezyklat wiederverwendet werden.
Eigenschaften | Metalle | Kunststoffe |
---|---|---|
Struktur | Kristallin | Polymer (lineare, verzweigte oder vernetzte Struktur) |
Herstellungskosten | Hoch | Niedrig |
Energieaufwand | Hoch | Niedrig |
Designmöglichkeiten | Mittel | Hoch |
Langlebigkeit | Hoch | Hoch |
Korrosionsbeständigkeit | Anfällig | Beständig |
Festigkeit | Hoch | Mittel |
Steifigkeit | Hoch | Mittel |
Duktilität | Hoch | Variabel |
Gewicht | Schwer | Leicht |
Elektrische Leitfähigkeit | Leitend | Elektrischer Isolator |
Wärmebeständigkeit | Hoch | Mittel |
Wärmeleitfähigkeit | Hoch | Niedrig bis mittel |
Thermische Isolation | Niedrig | Hoch |
Herstellungsprozess | Schmelzen, Gießen, Schmieden, Walzen | Polymerisation, Spritzgießen, Extrudieren, Thermoformen |
Umweltauswirkungen | Gewinnung und Verarbeitung erfordern Energie und können Umweltschäden verursachen | Kunststoffe können als Rezyklat weiterverarbeitet werden, biologisch jedoch nicht abbaubar |
Kunststoffe bestehen aus Polymeren, die eine geringere Dichte als Metalle haben. Dadurch sind Bauteile aus Kunststoff leichter, was Transport-, Lager- und Energieaufwand reduziert und die Flexibilität im Design erhöht.
Kunststoffe sind:
während Metalle eine hohe Festigkeit, Härte und Duktilität bieten. Kunststoff eignet sich daher besser für komplexe Designs, während Metall für belastbare und langlebige Konstruktionen ideal ist.
Die Verarbeitung von Kunststoffen ist energieeffizienter und kostengünstiger als die von Metallen, da Kunststoffverfahren wie Spritzgießen oder Thermoformen weniger hohe Temperaturen und spezielle Ausrüstung erfordern. Metalle hingegen benötigen energieintensive Prozesse wie Schmelzen, Gießen oder Schmieden.
Kunststoffe sind korrosionsbeständig und reagieren kaum mit Wasser, Säuren oder Laugen, wodurch sie sich ideal für feuchte oder chemisch aggressive Umgebungen eignen. Metalle können dagegen rosten oder korrodieren, wenn sie nicht speziell behandelt werden.
Metalle werden bevorzugt in der Luft- und Raumfahrt, im Maschinenbau und im Bauwesen eingesetzt, wo hohe Festigkeit und Hitzebeständigkeit gefragt sind. Kunststoffe dominieren in der Automobilindustrie, Verpackungen, Elektronikgehäusen und überall dort, wo Leichtigkeit, Formbarkeit und elektrische Isolation wichtig sind.
Die Auswahl zwischen Kunststoffen und Metallen im hängt letztendlich von den spezifischen Anforderungen der Anwendung ab, einschließlich Designanforderungen, Funktionalität und Kosten. Sowohl Kunststoffe als auch Metalle haben spezifische Stärken und Schwächen, und die richtige Wahl wird durch eine sorgfältige Abwägung der verschiedenen Faktoren getroffen.
Für eine kostengünstigere Herstellung mit der Möglichkeit an zahlreichen Designmöglichkeiten, eignet sich Kunststoff im Vergleich zu Metall besser. Wir beraten Sie dazu gerne! Nehmen Sie mit formary Kontakt auf, um Fragen zu klären, zum Beispiel auch zur Nutzung von Biokunststoffen im Thermoforming.