Das Bedrucken von Kunststoff Tiefziehteilen bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, um filigrane Schriftzüge, Designs, Branding und Corporate Identity (CI) Elemente auf Kunststoffprodukte zu bringen. Dafür kommen diverse Drucktechniken für verschiedene Einsatzgebiete zum Einsatz: Der Tampondruck und der Siebdruck. Mehr dazu im Beitrag.
Sarah Guaglianone
28. August 2024
Kunststoffteile zu bedrucken zählt zu den sogenannten „off mold decorations” und wird nach dem Formvorgang angewendet. Besonders bei Produkten wie Abdeckungen, Trays und Gehäusen, die durch Kunststoff Tiefziehen hergestellt werden, ist das Bedrucken von Kunststoffen eine optimale Lösung, um das Aussehen der Tiefziehteile zu individualisieren.
Der Aufdruck auf Kunststoffteilen muss dabei nicht nur ästhetisch ansprechend sein, sondern auch extrem robust und kratzfest. Schließlich trägt der Druck – sei es ein Logo, Skalen oder Bedienelemente – entscheidend zum Gesamtbild des Produkts bei. Die Wahl des richtigen Druckverfahrens spielt dafür eine zentrale Rolle.
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Das Bedrucken von Kunststoffteilen ist bei vielen Thermoplasten möglich, jedoch ist es wichtig zu beachten, dass nicht alle Kunststoffe gleichermaßen gut für den Druck geeignet sind.
Einige Kunststoffe haben eine von Natur aus niedrige Oberflächenspannung, was die Haftung der Druckfarben erschweren kann. In solchen Fällen empfiehlt es sich, spezielle Vorbehandlungen wie Reinigung, Entfettung oder den Einsatz von Haftvermittlern durchzuführen, um die Haftung der Farben zu verbessern.
Zwei der häufigsten Methoden beim Bedrucken von Kunststoffteilen sind der Siebdruck und der Tampondruck. Beide Druckverfahren haben spezifische Eigenschaften und eignen sich für unterschiedliche Anwendungen. Ob Sie sich daher lieber für Siebdruck oder Tampondruck entscheiden sollten, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten:
Was ist Siebdruck? Der Siebdruck gehört zu den Durchdruckverfahren und basiert auf einem Schablonenprinzip, das es ermöglicht, Motive sehr präzise auf unterschiedliche Oberflächen zu übertragen. Das Siebdruck Verfahren wird auch als Schablonendruck bezeichnet, weil bestimmte Bereiche des Siebs durch eine Schablone abgedeckt werden, sodass die Farbe nur durch die offenen Bereiche des Gewebes auf das Material gelangt.
Der Siebdruck auf Kunststoff ist besonders effektiv bei ebenen Flächen und wird auf größeren Flächen wie Abdeckungen und Gehäusen häufig eingesetzt, denn die etwas grobe Textilstruktur begrenzt die Möglichkeit, sehr feine oder kleine Siebdruck Motive präzise darzustellen.
Hier sind die wichtigsten Vor- und Nachteile des Siebdrucks aufgelistet:
Siebdruck Vorteile | Siebdruck Nachteile |
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Hohe Farbintensität: Kräftige Farben auf dunklen Materialien. | Aufwendige Vorbereitung: Zeit- und kostenintensiv. |
Langlebigkeit: Widerstandsfähig gegen Abrieb und Witterung. | Begrenzte Detailgenauigkeit: Schwierigkeiten bei feinen Details. |
Sonderfarben und Effekte: Metallicfarben, fluoreszierende Farben möglich. | Zeitaufwendiger Mehrfarbdruck: Jede Farbe erfordert einen separaten Durchgang. |
Hohe Reproduzierbarkeit: Ideal für große Auflagen. | Eingeschränkte Flexibilität: Schwierige und teure Designänderungen. |
Was ist Tampondruck? Der Tampondruck ist ein vielseitiges und äußerst flexibles Druckverfahren, das sich besonders für das Bedrucken von unebenen und komplexen Oberflächen eignet. Bei der Tampondruck Funktionsweise handelt es sich um ein indirektes Druckverfahren, bei dem ein elastischer Tampon als Übertragungselement genutzt wird, um Farbe auf das gewünschte Material aufzubringen.
Der Tampondruck bietet zahlreiche Vorteile, die ihn für eine Vielzahl von Anwendungen besonders attraktiv machen. Trotz seiner vielen Vorteile hat der Tampondruck jedoch auch einige Einschränkungen:
Tampondruck Vorteile | Tampondruck Nachteile |
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Flexibilität bei komplexen Formen: Bedruckung von gewölbten, unregelmäßigen Objekten wie technischen Geräten. | Begrenzte Druckgröße: Geeignet eher für kleinere Druckflächen. |
Feine Linien und filigrane Motive: Sehr detaillierte Darstellung kleiner und filigraner Motive. | Geringere Farbschichtdicke: Dünnere Farbschicht, geringere Farbintensität. |
Hohe Beständigkeit: Widerstandsfähig gegen Abrieb, Chemikalien und äußere Einflüsse. | / |
Effizienz: Mehrfarbendrucke in einem einzigen Schritt möglich. | / |
Schnelle Trocknung: Farben trocknen schnell bei Raumtemperatur. | / |
Wenn Sie Kunststoffteile bedrucken wollen, liegt der Hauptunterschied zwischen Tampondruck und Siebdruck in den jeweiligen Anwendungen und der Art der Oberflächen, die bedruckt werden können.
Der Tampondruck ist flexibler bei der Bedruckung von unregelmäßigen und komplex geformten Teilen. Einige spezifische Beispiele, wo der Tampondruck eingesetzt wird, sind:
Der Siebdruck dagegen eignet sich als Alternative zum Tampondruck besser für flache und große Flächen, die eine kräftige Farbdeckung benötigen. Beispiele für die Anwendungsbereiche von Siebdruck sind:
Die Wahl zwischen Tampondruck und Siebdruck hängt dementsprechend von der Form des Tiefziehteils, der gewünschten Druckqualität und dem Einsatzbereich ab.
Was ist also besser - Tampondruck oder Siebdruck? Beim Druckverfahren Vergleich zeichnet sich der Tampondruck dadurch aus, dass dieser sich am besten zum Bedrucken von unebenen und komplexen Oberflächen eignet - dadurch ist es auch möglich, sehr detailreiche Motive zu drucken, wenn jedoch eher in einer kleineren Größe und geringeren Farbintensität.
Der Siebdruck eignet sich besonders für große und ebene Flächen und ist sehr farbintensiv. Der Aufwand dafür ist jedoch deutlich größer als beim Tampondruck und detailreiche Motive sind durch die grobe Textilstruktur eher schwierig in der Umsetzung.
Wenn Sie sich bei Ihrem Projekt nicht sicher sind, ob Sie sich für Tampondruck oder Siebdruck entscheiden sollen, kontaktieren Sie uns gerne. Wir helfen Ihnen gerne weiter.
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