Der Thermoforming-Markt bietet alle Voraussetzungen, um die positiven Effekte eines Asset Sharing Modells für die Kunden- als auch die Lieferantenseite zu hebeln. Welche Vorteile das sind, und wie die Tiefziehbranche generell von Shared Assets profitieren kann, lesen Sie im Beitrag.
Sarah Guaglianone
12. Juni 2023
Das Asset Sharing Geschäftsmodell ermöglicht es Unternehmen oder Einzelpersonen, gemeinsam genutzte Ressourcen zu teilen, ohne sie zu besitzen. Dabei werden Fahrzeuge, Wohnungen, Werkzeuge, Büroflächen oder Fähigkeiten und Expertise für einen bestimmten Zeitraum geteilt. Dieser Ansatz basiert auf der gemeinsamen Nutzung, bei der die Teilnehmer die Kosten, den Einsatz und die Verantwortung für das gemeinsam genutzte Asset teilen.
Die Umsetzung des Asset Sharing Modells erfordert oft den Einsatz digitaler Plattformen oder Technologien, um die Teilnehmer zu verbinden, Transaktionen zu erleichtern und den Zugang zu den gemeinsam genutzten Ressourcen zu ermöglichen. Diese Plattformen fungieren als Vermittler zwischen den Anbietern und Nutzern und stellen sicher, dass die Transaktionen reibungslos ablaufen.
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Die Voraussetzung für Sharing Modelle liegen auf technologischer Seite in der Vernetzung der Fertigung, sowie, auf der Markt-Seite, in diversen Entwicklungen der letzten Jahre.
Covid19 und der Krieg in der Ukraine haben in Deutschland die wirtschaftlichen Rahmenbedingen verändert. Dass die vorgehenden Boom-Jahre vorbei sind, zeigt sich an verschiedenen Merkmalen:
Weitergehend sind die Kapazitätsauslastung in Chemie und im verarbeitenden Gewerbe gesunken, bei zeitgleicher Zunahme von Insolvenzen. Der Ukraine-Krieg, Covid19 und das rezessive Marktumfeld haben sich grundsätzlich negativ auf die Produktionsauslastung und den Auftragseingang ausgewirkt.
Der digitale Wandel erfordert Investitionen in die digitale Transformation der Fertigung - primär in Vernetzung und digitale Steuerung. Es zeigt sich, dass viele deutsche und europäische, Unternehmen hier noch relativ weit am Anfang stehen. Der Wandel in Richtung Industrie 4.0, der 2012 so euphorisch eingeläutet wurde, ist demnach noch lange nicht bewältigt.
Es gilt daher, Lieferanten via Asset Sharing in ihrer laufenden Fertigungs-Auslastung, vor allem im Marketing und Sales, zu unterstützen, sodass diese die aktuellen Risiken besser abfedern und sich auf die Challenges der Digitalisierung ihres Shopfloors konzentrieren können.
Als Teil der verarbeitenden Industrie ist der Thermoforming-Markt von den oben genannten, allgemeinen Entwicklungen betroffen. Zusätzlich gibt es weitere Voraussetzungen, welche spezifisch im Kunststoff Tiefziehen eine optimale Ausgangslage für gewinnbringende Asset Sharing Modelle bieten. Ein Asset Sharing Modell im Tiefziehmarkt löst folgende, markt-charakteristischen Probleme im Thermoforming:
Der Tiefziehmarkt ist durch eine Vielzahl von Herstellungsoptionen, Werkzeugtechniken und Maschinentypen hoch fragmentiert. Dabei sind die meisten Hersteller auf eines oder wenige Verfahren spezialisiert, um wirtschaftlich produzieren zu können. Das erschwert den kundenseitigen Überblick in der Tiefziehteil-Beschaffung.
Die oben genannte Fragmentierung geht mit einer hohen Intransparenz auf Kundenseite einher. Die Thermoforming-Branche umfasst eine breite Palette von Produkten, wie zum Beispiel Verpackungen, Behälter, Gehäuse und Bauteile. Jeder Produkttyp kann unterschiedliche Materialanforderungen, Beschnitt- und Nachbearbeitungstechniken als auch Qualitätsanforderungen haben. Dies führt zu einer Vielzahl von Produktvarianten, die individuell kalkuliert und angeboten werden müssen.
Auch werden Thermoformteile in verschiedenen Endmärkten eingesetzt, einschließlich Lebensmittel- und Getränkeverpackungen, Medizintechnik, Automobilindustrie, Elektronik und mehr. Jeder Endmarkt hat seine eigenen Anforderungen, Vorschriften und Qualitätsstandards. Die Ansprüche können daher je nach Zielmarkt und Kundensegment unterschiedlich sein.
Aufgrund dieser Faktoren kann es auf dem Tiefziehmarkt eine gewisse Intransparenz geben, da die Vielfalt der Produkte und Endmärkte individuelle Angebote erfordert. Dies kann die Vergleichbarkeit von Angeboten und die Einschätzung der Marktpreise erschweren.
Aufgrund der Intransparenz kann der Tiefziehmarkt die vorhandenen Assets nicht optimal nutzen. Das führt zu strukturellen Überkapazitäten. Die vorhandenen Produktionskapazitäten übersteigen, die tatsächliche Nachfrage nach tiefziehfähigen Produkten. Daher gibt es mehr Kapazität zur Herstellung oder Bereitstellung von Tiefziehteilen, als tatsächlich benötigt werden.
…die primär durch effizientere, digitale Prozesse wie unseren Konfigurator, sowie das Matching des optimalen Lieferanten zur Anfrage entstehen. Für die Lieferantenseite können damit sowohl schwankende, als auch unterausgelastete Auftragssituationen zu einer besseren Produktionsplanung führen. Asset Sharing bietet somit viele Vorteile.
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formary ist mit der digitalen Umsetzung einer B2B Plattform für Tiefziehteile in der Lage, Abwicklungen von Anfragen und Bestellungen einfacher zu gestalten. Fertigungsverfahren, Branchen, Nachbearbeitungsverfahren - all diese Informationen finden Sie auf einem Blick, was auch für Tiefzieh-Neulinge von Vorteil ist. In unserem Blog “5 gute Gründe Tiefziehteile bei formary zu bestellen" finden Sie alle wichtigen Infos rund um die Plattform und den Anfrageprozess.
Zudem bieten Content-Formate wie unser Newsletter und Design Guide die Möglichkeit, sich noch weiter über Thermoforming zu informieren, sodass Kunden Einblick darin haben, welche Möglichkeiten das Tiefziehverfahren bietet. Asset Sharing bezieht sich bei formary demnach nicht nur auf die Vernetzung von Thermoforming-Herstellern und Kunden, sondern auch auf die Bereitstellung von Wissen.
Plattformen wie formary nutzen Asset Sharing Mechanismen, um die Challenges der Tiefzieh-Industrie, wie die digitale Transformation der Fertigung, die rezessiven Markt-Tendenzen, sowie strukturelle Überkapazitäten, zu gestalten. Sowohl Kunden als auch Lieferanten profitieren von den Vorteilen, die Sharing Mechanismen mit sich bringen, indem beide Seiten effizienter zusammenarbeiten können.
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